Sprach- und Gestensteuerung zum Trotz. Nach wie vor erfolgt die Bedienung des Smartphones und Tablets überwiegend per Toucheingabe und hier vor allem bei der Texteingabe mittels Bildschirmtastatur. Somit ist die Tastatur beziehungsweise die Bildschirmtastatur immer noch die wichtigste Schnittstelle zwischen Gerät und Benutzer. Mit nahezu jedem Klick auf ein Eingabeformular ploppt zwangsläufig auch die Bildschirmtastatur auf. Allerdings ist Bildschirmtastatur nicht gleich Bildschirmtastatur. In den vergangenen Jahren sind unzählige Tastaturen-Apps erschienen, die letztlich oft auch sehr nützliche und somit interessante Funktionen bieten. Gerade auf Geräten mit Android dauert die Installation und Einrichtung einer Tastatur-App eines Drittanbieters nur wenige Sekunden. Daher kann es sich durchaus lohnen, die folgenden Tastatur-Apps zumindest mal auszuprobieren.
Gboard – Googles Standard-App
Android ist ein Betriebssystem von Google und führt zu sozialen Netzwerken, zu Spielen oder einem der beliebten Spielautomaten Spiele, Suchanfragen oder das simple Schreiben einer E-Mail. Daher ist es naheliegend, dass auf nahezu allen Smartphones und Tablets mit Stock-Android auch die Tastatur-App „Gboard“ von Google installiert ist und zum Einsatz kommt. Allerdings gilt dies eben tatsächlich oft nur für Geräte mit Stock-Android. Manche Hersteller setzen auch auf eigene Tastatur-Apps oder passen die Standard-Apps in bestimmten Bereichen an. Welche Tastatur-App installiert und aktiviert ist, lässt sich in den meisten Fällen relativ einfach über die Systemeinstellungen des Smartphones/Tablets ermitteln. Im Regelfall sollte Google Gboard jedoch immer standardmäßig installiert sein.
Prinzipiell bietet Gboard nahezu alles, was die meisten Nutzer benötigen. Dazu kommt, dass sie bei allen Komfortfunktionen wie den Vorschlägen für Wörter beziehungsweise Autokorrekturen etc. auf die enorme Datensammlung von Google zugreifen kann. Es gibt nur wenige Unternehmen, die Google in diesem Bereich die Stirn bieten können. Darüber hinaus protokolliert Gboard sehr gut den Schreibstil des jeweiligen Nutzers, was den Satzaufbau, häufig verwendete Wörter und so weiter angeht, und passt die Funktionen und Vorschläge entsprechend an. Zu guter Letzt bietet Gboard außerdem etliche weitere nützliche Features. Etwa die Eingabe per Wischen (Glide Typing), eine integrierte Diktierfunktion, Emojis und Sticker und die Möglichkeit, Gifs oder ähnliche Dateien einem Text anzuhängen.
Vorteile der Gboard-App:
✔ Direkt von Google und daher mit allen Android-Geräten kompatibel und sehr ausgereift.
✔ Viele Funktionen und Eingabe per „Wisch-Funktion“ (Glide Typing).
✔ Direkte Integration anderer Google-Dienste, beispielsweise den Google Übersetzer.
SwiftKey: Microsofts gut gemachte Alternative
Im mobilen Bereich hat Microsoft nie richtig den Anschluss gefunden. Windows Mobile ist praktisch Geschichte und auch sonst spielt Microsoft nahezu keine Rolle mehr. Achtungserfolge erzieht der Softwareriese aber dennoch immer wieder. Unter anderem mit seiner sehr beliebten Tastatur-App SwiftKey, welche Nutzer über den Google Play Store schon millionenfach heruntergeladen haben. Auch SwiftKey ist eine lernfähige App, welche sich mit der Zeit an den Schreibstil des Nutzers anpasst. Sie gibt demnach entsprechende Vorschläge für Wörter und Sätze beim Verfassen von Mails, Texten und Nachrichten auf Basis bereits verfasster Texte. Auch oft verwendete Namen/Spitznamen, Emojis und ähnliche Dinge merkt sich SwiftKey, was die Eingabe mit der Zeit deutlich vereinfacht.
Darüber hinaus lassen sich, wie bei Gboard, Wörter beziehungsweise Nachrichten auch mittels Wischen beziehungsweise Glide Typing verfassen. Autokorrektur und Rechtschreibprüfung, Übersetzungen und ähnliche Dinge hat SwiftKey selbstverständlich ebenfalls zu bieten. Dabei unterstützt SwiftKey mehr als 400 Sprachen und die gleichzeitige Nutzung von bis zu fünf Sprachen. Eine weitere große Stärke ist außerdem die Möglichkeit, die App den eigenen Wünschen nach anzupassen. Dies gilt nicht nur für das grundlegende Design der App, sondern auch für die Symbolleiste beziehungsweise das erweiterte Menü. Zum guten Schluss hat Microsoft auch eigene Dienste wie Microsoft To Do für die einfachere Nutzung in die Tastatur integriert.
Vorteile der SwiftKey-App:
✔ Viele Möglichkeiten zur Individualisierung der Tastatur mittels über 100 Tastatur-Themes.
✔ Wischeingabe, Autokorrektur und Rechtschreibprüfung. Viele weitere Komfortfunktionen.
✔ SwiftKey unterstützt mehr als 400 Sprachen. Bis zu fünf Sprachen lassen sich gleichzeitig aktivieren und nutzen.
Fleksy: Freie Tastatur-App für mehr Datenschutz
Wer viel Wert auf Datenschutz und Privatsphäre legt, möchte verständlicherweise vielleicht nicht unbedingt die Tastatur-Apps der großen Tech-Unternehmen nutzen. Glücklicherweise gibt es hier einige kostenlose Alternativen. Eine der besten freien Tastatur-Apps dürfte wohl Fleksy sein. Fleksy verspricht eine besonders hohe Sicherheit der eigenen Daten. Zumindest sollen laut Entwickler Thingthing alle Daten lokal auf dem Handy verbleiben. Damit gestaltet sich ein eventueller Gerätewechsel aber natürlich auch etwas schwieriger. Immerhin muss die App auf dem neuen Gerät Komfortfunktionen und Wortvorschläge des Nutzers erst wieder neu „kennenlernen“. Beziehungsweise muss der Nutzer seine Daten mittels eines Backups übertragen.
Prinzipiell kann sich der Aufwand jedoch lohnen, nicht nur mit Blick auf die eigene Privatsphäre. Fleksy besitzt nämlich einen durchaus beachtlichen Funktionsumfang. Dazu gehören etwa die als „Fleksywave“ bezeichnete Wischeingabe, eine spezielle Emoji-Tastatur, eine Sammlung von 100+ Millionen Gifs und Stickern und über 100 Designs für die Tastatur. Des Weiteren hat es Fleksy als schnellste Tastatur-App sogar in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Viele gute Gründe also, der in der Grundversion kostenfreien Tastatur eine Chance zu geben!
Vorteile der Fleksy-App:
✔ Lokales speichern von Nutzerdaten und somit verbesserter Datenschutz.
✔ Wischeingabe, Emoji-Tastatur und zusätzliche Mini-Apps.
✔ Über 100 Designvorlagen von Künstlern und eigene Designs.